"SALON DES PLANTES" - ein musikalisch-lyrisches Biotop
Der "Salon des Plantes" ist ein 60-minütiges Programm, in dem meine Schauspiel-Kollegin Rebecca Jungahns und ich, uns in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre auf eine botanische Expedition in das Reich der Flora begeben. Wir laden zum Neu-entdecken der stillen, grünen Lebewesen um uns herum ein und widmen uns ihnen auf lyrische und musikalische Weise mit multimedialer Note.
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Pflanzen gibt es seit 460 Millionen Jahren. Den Homo sapiens erst seit 300 Tausend. Nur 0,07 Prozent der gesamten Zeitspanne also, die die Pflanzen auf der Erde sind, leben wir gemeinsam mit ihnen hier. Was können wir von ihnen lernen?
Seit Aristoteles die Pflanzen in seiner Weltordnung ganz klar unter den Tieren und nur ganz knapp über den Steinen einsortiert hat, sind die Pflanzen dem Menschen im besten Fall ein Rätsel, im schlechtesten Fall nimmt man sie überhaupt nicht wahr.
Sogar das Lexikon beschränkt sich in seiner Definition der Pflanze auf die angebliche Abwesenheit der Fähigkeit, sich Fortbewegen zu können.
Dieses vorherrschende Bild der Pflanzen untersuchen wir im "Salon des Plantes" eingehend und beginnen dabei bei den Wurzeln ...
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Entstanden ist der "Salon des Plantes" 2020 im Rahmen des Ganzjahresprojekts PLANTKINGDOM am Theater an der Glocksee in Hannover als sechstes von zehn Teilprojekten.
©flemmingphoto, Sammy Kühne, Tobias Vorkapic
PRESSE.
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" 'Botanik-Einmaleins mit "Plantkingdom" beim Platzprojekt'
HANNOVER. Es ist nicht einfach, grün zu sein. Wer könnte das authentischer singen als Kermit der Frosch aus der Muppet-Show. "It's not easy bein' green" schallt über den Innenhof des Platzprojekts in Linden. Und die Interpretinnen des Songs setzen sich nicht mit Fauna-Vertretern des Showbusiness auseinander, sondern mit der Pflanzenwelt.
In Rebecca Junghans' und Ronja Donaths musikalisch-lyrischem Programm "Salon des Plantes" trifft blumige Poesie auf Botanik-Einmaleins. Es ist der sechste Teil des "Plantkingdom - Fremde Welten"-Jahresprojekts des Theaters an der Glocksee. Zwei Sessel mit Tischchen ergeben das kleine Open-Air-Wohnzimmer, in dem sich die Künstlerinnen akzentuiert durch fundierte Pflanzenfakten und Loblieder auf die Photosynthese lesen und spielen. Ein Bewegtbild-Ausflug in eine Stadt nahe Tschernobyl zeigt Häuserkomplexe, die von der Natur zurückerobert, beinahe vom Grün verschluckt, Straßen, die zu grünen Flüssen wurden. Herzerwärmende und nicht minder esoterische O-Töne von Pflanzennarren leiten stets zum neuen gedanklichen Blumenbeet über. [...] 'Die unendliche Geschichte' und 'Der kleine Prinz' sind die Rosensträuße der Literaturzitate [...]. Kompliment und Abweisung - so ganz und gar durch die Blume - gibt es anschließend bei der "Floriographie", in der die Künstlerinnen die kuriose Sprache der Blumen mit codierten Flirts gestreich aufbereiten. [...]"
NEUE PRESSE, 19.09.20, Aline Westphal
" [...] Kurze Songs, kleine Texte, große Wirkung: Das ist der "Salon des Plantes". Auf der corona-bedingt im Freien errichteten Bühne an der Ladenburger "KulturWerkstatt am Sägewerk" gedeiht Melodiöses, Lyrisches, Kurioses, Wissenschaftliches und stets Wissenswertes. Es geht um das geheime Leben der Pflanzen.
Rebecca Junghans und Ronja Donath lassen ihr Programm mit Witz und originellen Arrangements an einem lauen Spätsommer Abend [...] aufblühen.
"Wir wollen mit Ihnen das Reich der Flora neu entdecken", so das Duo. Dass es unsere wesentlich älteren Mitbewohner auf diesem Planeten zunehmend schwieriger mit uns haben, obwohl alle Pflanzen mögen, deutet [...] Junghans [...] im Auftaktsong vor der Kulisse des Industriegebiets an: "It's not easy being green" [...] von Frosch Kermit aus der "Sesamstraße". [...]"
MANNHEIMER MORGEN, 21.09.20, Peter Jaschke
" Botanische Expedition durch Text und Gesang
Open-Air in der KulturWerkstatt: Rebecca Junghans und Ronja Donath begeistern mit Eigenproduktion "Salon des Plantes"
LADENBURG. "Je grüner es um mich ist, desto wohler fühle ich mich", und zu Pflanzen entwickle man eine "fast schon beängstigend nahe Bindung". [...] "Originell und vielseitig" lautet letztlich zu Recht eine begeisterte Publikums-Meinung, denn die beiden Akteurinnen hatten ein stimmiges Potpourrai aus Texten, Lyrik und Gesang mitgebracht. Das Programm war thematisch interessant und aufschlussreich, zum Teil nahezu philosophisch: "Die Aufgabe eines jeden Menschen ist, die eigene Lebensblüte zu vollem Aufblühen zu bringen." Auch wissenschaftliche Erkenntnisse flossen ein in jenen mit Pflanzen, Instrumenten, Teekanne und - tassen sowie vielen, vielen Büchern bestückten Salon. Apropos: Die Redewendung "Etwas durch die Blume sagen" ist allgemein bekannt, und dass rote Rosen als Liebesbeweis schlechthin gelten, weiß eigentlich jeder. Nicht aber, dass es die englische Schriftstellerin Lady Mary Wortley Montagu war, die jene "Blumensprache" in Europa populär machte, nachdem sie entsprechende Beobachtungen Anfang des 18. Jahrhunderts in Istanbul [...] und in England bekannt gemacht hatte. Aus jener viktorianischen Blumensprache entstanden ganze Wörterbücher. Der Krokus etwa steht für "Ich muss mir das noch überlegen", während die Klette Grenzen setzt: "Du bist mir zu anhänglich." Und selbst die Anzahl der Blumen in einem Strauß oder aber dessen Kipphaltung beim Überreichen sind nicht ohne Bedeutung.
Dass Kommunikation auch unter Pflanzen stattfindet, erklärten die Schauspielerinnen am Beispiel von Akazien, die ihre pflanzlichen Kollegen mittels Ethylen-Ausstoß vor hungrigen Feinden warnen, worauf die Pflanzen einen Gerbstoff ausstoßen, der für Ungenießbarkeit sorgt.
Ein weiterer tragender und verbindender Scherpunkt des Abends galt der Musik - die Gäste genossen tolle Arrangements bekannter Komponisten, die die beiden Künstlerinnen, [...], mal solo, mal in harmonischer Zweistimmigkeit vortrugen. Das intensive Stück "Believer" etwa wird vielen nachhaltig in sehr guter Erinnerung bleiben. [...]
Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich letztlich die Gäste beim kreativen Duo und sparten nicht an Lob [...]. Der Stoff sei außergeöhnlich gewesen: "So was kriegt man nicht alle Tage" [...] Die sehr schönen Stimmen, das Zusammenspiel, die Vielseitigkeit, die ausgewählten Texte und auch die Einspieler: "Das war eine runde Sache".
LADENBURGER ZEITUNG, 21.09.2020, Silke Beckmann
Vergangene Veranstaltungen:
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2024
Kreuzkirche Schmargendorf, Berlin
2023
"Kulturstation TOWEDDERN", Kiel
"Olive, Brot und Wein", Bremen
"FahrradKinoKombinat", Kiel
"Kulturverein Platenlaase", Jameln im Wendland
"Noon" Foyer Kleines Haus, Theater Bremen
Gemeindehaus der Stadtkirche, Theater Kompanie Bad Pyrmont
2022
"Spätcafé im Glockenhof", Lüneburg
2021
"Freedom", Kiel
2020
Kulturfestival Schleswig-Holstein, Deutsches Haus Flensburg
"Hoftheater", Innenhof des Schauspiel Hannover